Religiöse Kleindenkmale in Badisch Franken – Wahrzeichen oder Stolpersteine?

Bildstöcke, Kreuze und Kapellen aus sieben Jahrhunderten säumen Wege und markieren Orte des Madonnenlandes. Die Tradition, sie zu errichten, ist weder ein Relikt längst vergangener Tage noch das Produkt der Gegenreformation. Der Region verleihen sie das Etikett “besonders christliches Hinterland”. Sie als identitätsstiftendes Merkmal des nördlichsten Winkels Baden-Württembergs zu werten, stößt heute auf Ressentiments.

Die Ausstellung schließt eine Lücke. Sie dokumentiert die religiösen Kleindenkmale im Spiegel ihrer Genese und Geltung. Dabei richtet sie die Aufmerksamkeit nicht nur auf individuelle Schicksale von Stifterfamilien und deren soziales Umfeld, sondern stellt die “steinernen Gebete” in den Kontext historischer Epochen und Ereignisse ebenso wie des ökonomischen und gesellschaftlichen Wandels.

Die privat gestifteten Andachtsmale erweisen sich als Zeugnisse der Kirchen- und Kunstgeschichte, der Theologie ihrer Zeit, der Kraft der Bilder und des Glaubens. Der Wille zur künstlerischen und christlichen Gestaltung des Lebensraumes ließ eine Sakrallandschaft mit rund 4000 Bildnissen entstehen.

Ihre Vielzahl und Vielfalt aufzuzeigen, will Impulse für ihre kontinuierliche Erforschung und Erhaltung setzen und den Blick auf ihren Wert als regionales Kulturgut lenken.

Weitere Infos unter www.kulturpark-madonnenland.de